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Ökoworld: Aktie verliert in einem Monat 24 % – was steckt dahinter?
Seit Mitte November gibt der Kurs der Ökoworld-Aktie deutlich nach. Dabei waren die Fonds des nachhaltigen Finanzunternehmens aus Hilden 2021 so gefragt wie nie zuvor.
Fast 1,2 Milliarden Euro frisches Kapital investierten Anlegerinnen und Anleger im letzten Jahr in Ökoworld-Fonds. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2020. Anfang November 2021 lag das verwaltete Vermögen des Unternehmens bei 4 Milliarden Euro – ein neuer Rekordwert.
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Dennoch ist der Aktienkurs der Ökoworld AG von Mitte November bis Mitte Januar um fast 50 Prozent gefallen. Am 24. Januar notierte die Aktie nur noch bei 57,80 Euro. Seitdem ist der Kurs wieder gestiegen auf 72,20 Euro (Stand 28.1.2022, 9:15 Uhr). Auf Monatssicht bedeutet das aber immer noch einen Verlust von 24 Prozent.
Gewinn stark gestiegen
Wirtschaftlich steht Ökoworld sehr gut da. Im ersten Halbjahr 2021 erwirtschaftete der Konzern bei einem Umsatz von knapp 64 Millionen Euro einen Nettogewinn von fast 34 Millionen Euro. Zudem stehen in der Halbjahresbilanz ein Gewinnvortrag von mehr als 70 Millionen Euro und Cash-Reserven von etwa 100 Millionen Dollar. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens beliefen sich zum 30. Juni 2021 auf lediglich 4,6 Millionen Euro.
Weshalb Investoren dennoch möglicherweise ihre Aktien verkauft haben: Der Erfolg von Ökoworld hängt von der Entwicklung der Aktienmärkte ab. Denn das Unternehmen erhält Gewinnbeteiligungen, wenn seine Fonds im Wert steigen. 2021 waren die Zuwächse besonders üppig, weshalb der Halbjahresgewinn viermal so hoch ausfiel wie in der ersten Jahreshälfte 2020.
Mehr als 600 Prozent Plus in fünf Jahren
Auf Basis der aktuellen Zahlen ist die Ökoworld-Aktie trotz eines Wertzuwachses von mehr als 600 Prozent auf Sicht von fünf Jahren günstig bewertet. Setzt man den derzeitigen Aktienkurs aber in Beziehung zum Gewinn des Geschäftsjahres 2019 (in dem sich Fonds ebenfalls gut entwickelten), liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 19. Damit wäre die Aktie immer noch nicht zu teuer, aber auch kein Schnäppchen.
Kann der Gewinn von Ökoworld wieder auf das Niveau von 2019 sinken? Denkbar ist das. Denn wenn sich die Fonds des Unternehmens schwach entwickeln, werfen sie keine oder nur geringe Gewinnbeteiligungen ab. Und in einem ungünstigen Marktumfeld verkaufen Anlegerinnen und Anleger eher ihre Fondsanteile, als neue zu erwerben.
Die anstehenden Leitzins-Erhöhungen in den USA haben in den letzten Tagen für deutliche Kurseinbußen bei vielen zuvor sehr erfolgreichen Fonds gesorgt. Zudem ist unklar, ob US-Präsident Biden sein milliardenschweres Klimaschutzpaket wie geplant wird umsetzen können. Insbesondere bei grünen Aktien, in die Ökoworld vorrangig investiert, sind positive Effekte dieses Pakets bereits in die Kurse eingepreist – Wertverluste sind hier möglich und teilweise auch schon zu beobachten.
Fazit
Natürlich kann es auch anders kommen, und Ökoworld erzielt weiterhin hohe Gewinne. Wer die Aktie in den letzten Jahren gehalten hat, darf sich über sehr hohe Zuwächse freuen. Ein Investment in die Aktie bleibt aber eine Wette auf die allgemeine Entwicklung an den Börsen.
Nachhaltige Fonds von Ökoworld und anderen Anbietern hat ECOreporter hier ausführlich getestet.
Ökoworld AG: