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Encavis: Mehr Umsatz, weniger Gewinn – Aktie verliert 10 %
Der Hamburger Solar- und Windparkbetreiber Encavis hat sich 2020 im operativen Geschäft gut geschlagen. Das Finanzergebnis drückte den Nettogewinn allerdings deutlich.
Der Encavis-Konzern setzte im letzten Jahr 292,3 Millionen Euro um. Das sind 7 Prozent mehr als 2019. Wegen der Corona-Pandemie kam es Unternehmensangaben zufolge bei einigen Projekten zu Verzögerungen, zudem seien die Wetterverhältnisse für die Stromproduktion teilweise ungünstig gewesen.
Ein Umsatzplus von 18,5 Millionen Euro der Encavis-Windparks und Zuwächse von knapp 5 Millionen Euro aus der Vermögensverwaltung hätten unter dem Strich jedoch für eine positive Entwicklung gesorgt. Die Vermögensverwaltung des Konzerns steuerte auch fast die Hälfte zum Anstieg beim operativen Cashflow von 189,3 auf knapp 213 Millionen Euro bei.
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Weil höhere Abschreibungen vorgenommen werden mussten, verharrte der Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf dem Vorjahresniveau von etwas über 91 Millionen Euro. Geringere Finanzerträge, höhere Finanzaufwendungen und Bilanzveränderungen bei den Finanzanlagen drückten den Nettogewinn von 29,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 18,4 Millionen Euro.
Das Ergebnis je Aktie (EPS) ging von 0,17 auf 0,07 Euro zurück. Das Konzerngesamtergebnis, in das neben dem Nettogewinn auch Veränderungen der im Eigenkapital ausgewiesenen sonstigen Rücklagen einfließen, stieg von minus 44,4 Millionen Euro im Vorjahr auf plus 62,6 Millionen Euro.
Die Eigenkapitalquote von Encavis lag Ende 2020 mit 26,6 Prozent leicht über dem Vorjahreswert (26,3 Prozent). Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlagen Vorstand und Aufsichtsrat des Konzerns eine Erhöhung der Dividende von 0,26 auf 0,28 Euro je Aktie vor. Das entspräche beim aktuellen Aktienkurs einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent.
Positive Prognose für 2021
Für 2021 geht Encavis von einem Umsatzanstieg auf mehr als 320 Millionen Euro aus, unter anderem wegen des termingerechten Netzanschlusses der großen spanischen Solaranlagen La Cabrera und Talayuela mit einer Erzeugungsleistung von insgesamt 500 Megawatt. Der operative Betriebsgewinn soll in diesem Jahr um mindestens 4,4 Prozent zulegen, zudem erwartet das Management einen operativen Cashflow von mehr als 210 Millionen Euro.
„Das organische Wachstum unseres Portfolios aus Wind- und Solarparks bildet die Grundlage bei der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie „Fast Forward 2025“. Zur Umsetzung unserer Wachstumsziele fokussieren wir uns auf Industriekunden mit langfristigen Stromabnahmeverträgen, den sogenannten Power Purchase Agreements (PPAs)“, blickt Dierk Paskert, CEO der Encavis AG, in die Zukunft.
Aktienkurs auf Jahressicht verdoppelt
An der Börse sind die neuen Zahlen nicht gut angekommen, viele Analysten hatten ein höheres EBIT für 2020 und eine optimistischere Prognose für 2021 erwartet. Die Encavis-Aktie ist heute mit einem Minus von 10,2 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet und kostet derzeit 16,16 Euro (Stand 24.3.2021, 9:22 Uhr). Auf Sicht von drei Monaten hat die Aktie 11 Prozent verloren, im Jahresvergleich liegt sie 102 Prozent im Plus.
Encavis ist bislang robust durch die Corona-Krise gekommen und steht wirtschaftlich weiterhin gut da. Die derzeitigen Hauptprobleme für Anlegerinnen und Anleger sind vor allem externer Natur: Überzogene Kurshoffnungen ließen den Börsenwert des Konzerns im letzten Jahr stark steigen, derzeit kommt es zu entsprechend deutlichen Kurskorrekturen. Diese könnten sich fortsetzen, falls Encavis weiter im Fokus von Leeverkäufern bleiben sollte (mehr dazu erfahren Sie hier).
Wer bei Encavis einsteigen möchte, sollte den Aktienkurs sehr genau beobachten. Nach Einschätzung von ECOreporter ist die Aktie als Neu-Investment derzeit nur etwas für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger. Wer schon länger Encavis-Aktien besitzt, sollte an ihnen festhalten.
Encavis ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte.
Eine aktuelle Übersicht über die Spezialwerte-Aktien finden Sie hier.
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28.03.23
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