Die GLS Bank möchte nicht mit Banken in einen Topf geworfen werden, die mit Krediten den Klimawandel beschleunigen. / Foto: GLS Bank

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GLS Bank verlässt Klima-Allianz NZBA

Die GLS Bank gehört nicht mehr der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) an. Die nachhaltige Bochumer Genossenschaftsbank kritisiert, dass Institute aus dem Branchenbündnis weiterhin Kohle-, Öl- und Erdgasprojekte in Schwellenländern finanzieren.

„Für die GLS Bank ist das Pariser Klimaabkommen der Maßstab – alles Handeln sollte darauf ausgerichtet sein“, erläutert GLS Bank-Sprecherin Nora Schareika auf Anfrage von ECOreporter. „Der Austritt aus der NZBA ist eine Einzelfallentscheidung. Nicht allein, aber auch weil zahlreiche Akteure des Bündnisses an der Erschließung neuer fossiler Projekte auf dem afrikanischen Kontinent beteiligt sind.“ Schareika verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie der deutschen Nichtregierungsorganisation urgewald.

Mit der GLS Bank verlässt erstmals eine Bank die NZBA. Die Allianz war im April 2021 gegründet worden, um die Finanzwirtschaft klimafreundlicher zu gestalten. Die GLS Bank gehörte zu den Gründungsmitgliedern.

2022 hatten sich mehrere US-Banken dagegen gesträubt, für die Mitglieder der Allianz verbindliche Beschränkungen für die Finanzierung fossiler Energieprojekte festzulegen. Nach Informationen des „Handelsblatts“ drohten JPMorgan Chase, Morgan Stanley und die Bank of America damals damit, aus der NZBA auszutreten. Schlussendlich wurden keine Beschränkungen eingeführt.

Laut einer aktuellen Studie der französischen Nichtregierungsorganisation Reclaim Finance haben Banken, die in der NZBA vertreten sind, seit Gründung der Allianz Kredite in Höhe von umgerechnet mehr als 250 Milliarden Euro an fossile Energieunternehmen vergeben.

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