Fonds / ETF, ECOfondstest

Im Test: Wie fair ist der FairWorldFonds?

Grüne Aktien und Anleihen von Orsted, Verbund, SAP, dazu Staatsanleihen aus Südkorea, Chile, Uruguay – der FairWorldFonds will mit breit gestreuten Investments einen Beitrag zur Entwicklungshilfe leisten. ECOreporter hat den Mischfonds eingehend analysiert.


Den vollständigen Fondstest finden Sie weiter unten.

Den FairWorldFonds gibt es seit 2010. Aufgelegt haben ihn die GLS Bank aus Bochum, die Dortmunder KD-Bank und die Frankfurter Fondsgesellschaft Union Investment. Das Fondskonzept stammt von Brot für die Welt, dem globalen Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland, und dem Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene aus Bonn, das zum Thema gerechte Wirtschaftsbeziehungen forscht. Die Ausschlusskriterien sind streng: Kohle, Erdöl und Atomkraft finden sich genauso wenig im Fonds wie Massentierhaltung, Bergbau und herkömmliche Automobilkonzerne.

Der FairWorldFonds hat einen stärkeren entwicklungspolitischen Ansatz als die meisten anderen nachhaltigen Fonds. Er investiert auch in Aktien und Staatsanleihen aus Ländern des globalen Südens. Finanziell schneidet der FairWorldFonds daher nicht so gut ab wie Fonds, die sich auf boomende Branchen in den großen Industrienationen konzentrieren. Dafür ist die nachhaltige Wirkung höher.

Beim FairWorldFonds entscheidet nicht das Fondsmanagement, sondern ein unabhängiger Kriterienausschuss, in welche Aktien und Anleihen der Fonds anlegen darf. In diesem Ausschuss sitzen u.a. Nachhaltigkeitsexperten von Brot für die Welt und dem Deutschen Institut für Menschenrechte.

Mit einem Anleiheanteil von mehr als 60 Prozent und insgesamt 250 verschiedenen Wertpapieren ist der FairWorldFonds breit aufgestellt und eher defensiv ausgerichtet. ECOreporter hat alle Aktien und Anleihen im Bestand geprüft und keine Verstöße gegen die Anlagekriterien festgestellt.

Ein ECOreporter-Siegelfonds

Der FairWorldFonds erhält im ECOfondstest die Nachhaltigkeitsnote 1,8. Damit gehört er zu den besten bislang von ECOreporter geprüften Fonds. Weil er in allen Nachhaltigkeitsbereichen überzeugen kann, trägt er das ECOreporter-Nachhaltigkeitssiegel (eine Liste aller Siegelträger finden Sie hier).

Den vollständigen Fondstest können Sie unten als kostenfreies sechsseitiges PDF herunterladen. Einfach anklicken.

ECOreporter testet regelmäßig nachhaltige Aktienfonds, Mischfonds und Mikrofinanzfonds. Eine Übersicht über die ECOfondstests liefert Ihnen die Redaktion hier.

Details zum Benotungssystem von ECOreporter finden Sie hier.

Lesen Sie auch die ECOreporter-Tests nachhaltiger ETFs.

Das schließt der Fonds aus:

Ausschlusskriterien (Unternehmen) ohne Umsatzschwelle

  • Systematische Menschenrechtsverletzungen
  • Systematische Arbeitsrechtsverletzungen (u.a. ILO-Kernarbeitsnormen)
  • Schwerwiegende Umweltzerstörung
  • Korruption & Bestechung
  • Verwertung traditionellen Wissens ohne Berücksichtigung der Urheber
  • Lobbyarbeit gegen soziale und ökologische Standards
  • Steuervermeidung in Steueroasen
  • Waffen/Rüstungsgüter
  • Atomkraft
  • Förderung von Kohle, Erdöl, Erdgas, Uran
  • Stromgewinnung aus Kohle
  • Raffinierung fossiler Rohstoffe
  • Bergbau
  • Produktion gefährlicher Stoffe (u.a. POP, Phthalate, Pestizide)
  • Embryonale Stammzellenforschung
  • Autobauer, die keinen vollständigen Ausstieg aus Verbrennermotoren planen
  • Gentechnik in der Landwirtschaft
  • Nicht gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche
  • Massentierhaltung
  • Pornografie & Prostitution
  • Nicht-gemeinwohlorientierte Banken

Ausschlusskriterien (Unternehmen) mit Umsatzschwelle

  • Herstellung von Alkohol, Tabak, Genuss-Cannabis (5 %)
  • Vertrieb von Tabak (5 %)
  • Glücksspiel (5 %)
  • Transport fossiler Energieträger (30 %)

Ausschlusskriterien Staaten

  • Vollzug der Todesstrafe
  • Menschenrechtsverletzungen (nach Freedom House Index, Rule of Law Index, Civicus-Index)
  • Hohe Einkommensungleichheit
  • Hoher Korruptionsgrad
  • Hohe Rüstungsausgaben
  • Keine Unterzeichnung der wesentlichen Konventionen über geächtete Waffen
  • Keine Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens
  • Unzureichende Klimaziele
  • Hohe Pro-Kopf-CO2-Emissionen
  • Hohes internes und externes Gewaltpotenzial

Stand: 3/2023

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