Der Londoner ETF-Anbieter Rize setzt auf Nachhaltigkeit und eine strenge thematische Ausrichtung seiner Produkte. / Foto: Pixabay

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Nachhaltiger ETF-Anbieter Rize: „Wir möchten eine hohe Glaubwürdigkeit unserer Produkte“ (Interview)

Der britische ETF-Anbieter Rize stellt aktuell die beiden ETFs mit der besten ECOreporter-Nachhaltigkeitsnote. Im Interview erklärt Florian Berberich, bei Rize zuständig für die Regionen Deutschland und Österreich, was den Kern der Nachhaltigkeitsstrategie von Rize ausmacht, wie Ausschlusskriterien ermittelt werden und warum die Aktienlisten der Rize-ETFs meist ziemlich kurz sind.

Rize wurde 2019 gegründet und setzt auf ein übergeordnetes Nachhaltigkeitskonzept etwa mit Ausschlusskriterien, die für alle Produkte des Unternehmens gelten. Formuliert sind diese Vorgaben in der auf der Rize-Webseite einsehbaren „Rize Future First Policy“.

Stimmrechts-Report auf Anfrage

Für einzelne ETFs gelten darüber hinaus zusätzliche Positiv- oder Negativkriterien. So sind beim Rize Sustainable Future of Food beispielsweise sämtliche tierischen Lebensmittel tabu. Unternehmen im Rize Environmental Impact 100 ETF müssen zum Erreichen bestimmter Nachhaltigkeitsziele beitragen und mehr als die Hälfte ihres Umsatzes etwa mit Erneuerbarer Energie oder mit Wasseraufbereitung erzielen. Beide ETFs haben im ECOreporter-Test die bislang beste Nachhaltigkeitsnote 1,7 erhalten.


Florian Berberich leitet das Geschäft von Rize in Deutschland und Österreich. / Foto: Rize

Beim sogenannten „Engagement“, das das Abstimmungsverhalten auf Hauptversammlungen von Unternehmen, deren Aktien Rize hält, und Dialoge zu Nachhaltigkeitsthemen mit investierten Unternehmen umfasst, sticht Rize nicht hervor. Der ETF-Anbieter lässt sich auf Hauptversammlungen durch den Stimmrechtsdienstleister ISS nach selbst definierten Richtlinien vertreten und veröffentlicht einen sogenannten „Stewardship-Report“, der das Abstimmungsverhalten dokumentiert.

Allerdings müssen Anlegerinnen und Anleger bei Rize nach diesem Report fragen, um ihn zu erhalten. Inhaltlich ist der Report etwa auf dem Niveau anderer ETF-Anbieter. Er nennt beispielsweise die Zahl der frequentierten Hauptversammlungen und Beispiele für Abstimmungen zu Nachhaltigkeitsthemen.

Weiterführende Dialoge mit Unternehmen führt Rize nicht. Allerdings verschickt man an Unternehmen Fragebögen nach dem Vorbild des Carbon Disclosure Project (CDP), um auf freiwilliger Basis Daten zu CO2-Emissionen, Klimarisiken sowie Reduktionszielen und -strategien abzufragen. Für jeden ETF werden außerdem Unternehmen genannt, die trotz einer thematisch passenden Ausrichtung für eine Aufnahme in das Aktienpaket tabu sind, inklusive einer Begründung wie beispielsweise zu hohe Umsätze mit fossiler Energie.

Lesen Sie im Premium-Bereich, was Rize-Manager Florian Berberich etwa zur Entstehung von Nachhaltigkeitskriterien sagt und zur Idee, ETFs breiter aufzustellen. Alle bislang von ECOreporter getesteten ETFs finden sie hier.

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