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JinkoSolar baut neues Werk für 500 Millionen US-Dollar
Der chinesische Solarmodul- und Solarzellen-Produzent Jinko Solar will für bis zu 500 Millionen US-Dollar eine neue Fabrik in Vietnam errichten. Aufgebaut werden soll eine Produktionsstätte für monokristalline Ingots und Wafer. Wafer sind hauchdünne Siliziumplatten und der wichtigste Bestandteil von Solarzellen. Sie werden aus Ingots-Säulen geschnitten.
Der chinesische Konzern hat laut Mitteilung bereits im August mit den Arbeiten an der Anlage begonnen, die eine jährliche Kapazität von sieben Gigawatt (GW) haben soll. In Betrieb gehen soll die neue Fertigungsstätte laut Jinko Solar im ersten Quartal 2022. Die vietnamesischen Behörden hätten alle notwendigen Genehmigungen bereits erteilt. Experten vermuten, dass die Fabrik helfen soll, mögliche Handelsbeschränkungen zu umgehen.
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„Die Entscheidung, eine Anlage in Vietnam zu bauen, ist ein Bestandteil unserer Strategie, die langfristige Stabilität unserer globalen Lieferkette zu gewährleisten. Diese Anlage ermöglicht die Verwendung von Rohstoffen aus einer Vielzahl von Ländern und erhöht damit den Anteil an lokalen Rohstoffen in unseren Modulen, insbesondere in den Modulen, die in der Anlage in Jacksonville, Florida, produziert werden“, erklärte Nigel Cockroft, General Manager der US-Tochter von Jinko Solar.
Der Verweis auf "Stabilität von Lieferketten" und "Rohstoffe aus einer Vielzahl von Ländern" stützt allerdings die Theorie, dass Jinko Solar die Anlage vor allem deshalb in Vietnam baut, um mögliche Handelsbeschränkungen in den USA zu umgehen: Mehrere chinesische Solarunternehmen stehen unter Verdacht, an ihren Standorten in der chinesischen Provinz Xinjiang uigurische Zwangsarbeiter zu beschäftigen. Jinko Solar hat entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen und steht bislang nicht auf der Liste chinesischer Solarfirmen, mit denen US-Unternehmen bis auf Weiteres keine Geschäfte mehr machen dürfen. Mehr zum Thema Zwangsarbeit in der Solarindustrie können Sie hier lesen.
Die Jinko Solar-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,2 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 36,54 Euro (Stand: 30.9.2021, 8:53 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 4,1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 8 Prozent an Wert gewonnen.
Die Gewinnmargen bei Jinko Solar schwankten in den letzten Jahren genauso stark wie der Aktienkurs. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 20 ist die Aktie angesichts der unklaren Unternehmenswicklung eher hoch bewertet. ECOreporter rät aktuell von einem Einstieg ab.
Jinko Solar ADR: ISIN US47759T1007 / WKN A0Q87R