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Erneuerbare Energie, Anleihen / AIF
Neues Beteiligungsangebot für einen Windpark in Deutschland – wie sind Chancen und Risiken?
In dem Windpark in Norddeutschland drehen sich zehn Windenergieanlagen. Diese sind bereits seit mehreren Monaten in Betrieb. Anlegerinnen und Anleger haben überregional die Möglichkeit, ab 500 Euro Kommanditanteile der Betreibergesellschaft des Windparks zu zeichnen. Die prognostizierte Gesamtauszahlung beträgt rund 186 Prozent.
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Anbieterin und Emittentin des Kommandit-Beteiligungsangebotes ist die Bürgerwindpark Schönberg GmbH & Co. KG. Der Vertrieb der Vermögensanlage wird durch die Emittentin selbst durchgeführt. Das Emissionsvolumen beträgt 3,9 Millionen Euro.
Überregionales Beteiligungsangebot
Laut Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB, Stand: 15. Dezember 2020) werden 20 Prozent des Kommanditkapitals vorzugsweise den umliegenden Anwohnern und Gemeinden des Windparks angeboten. Weitere 80 Prozent sowie mögliches Kommanditkapital, das im Rahmen der vorstehenden 20 Prozent-Offerte nicht vollständig platziert werden kann, wird laut VIB überregional allen Interessenten angeboten.
Die Zeichnungsfrist für diese Anteile beginnt laut Prospekt am Tag nach der Veröffentlichung des Verkaufsprospekts. Der von der BaFin gebilligte Prospekt wurde am 18. Dezember 2020 veröffentlicht. Die erforderliche Hinweisbekanntmachung laut Vermögensanlagengesetz wurde am 24. Dezember 2020 im Bundeanzeiger veröffentlicht.
Küstennaher Windpark mit Enercon-Anlagen
Der Windpark Schönberg liegt östlich der Stadt Schönberg im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Er besteht laut VIB aus acht Windenergieanlagen und einer Erweiterung um zwei weitere Windenergieanlagen vom Typ Enercon E-92 mit einer Nennleistung von jeweils 2,35 Megawatt (MW).
Die Emittentin ist laut VIB auf unbestimmte Zeit errichtet. Eine Kündigung der Kommanditanteile kann laut VIB erstmals zum 31. Dezember 2040, erfolgen.
Die Rückzahlung der Vermögensanlage soll ab dem Jahr 2023 sukzessive aus
den Einnahmen der operativen Geschäftstätigkeit der Emittentin bis zum geplanten Laufzeitende der Vermögensanlage (2040) erfolgen. Laut VIB betragen die prognostizierten Gesamtauszahlungen (inklusive Rückzahlung des Kommanditkapitals) an die Anlegerinnen und Anleger 185,74 Prozent vor Steuern.
Risiko
Die Emittentin erhält für den eingespeisten Strom Vergütungen, mit denen vorrangig insbesondere Betriebskosten der Windenergieanlagen sowie Zins und Tilgung der Bankdarlehen gedeckt werden. Der verbleibende Überschuss, der für Auszahlungen und die Rückzahlung der Vermögensanlage an die Anleger zur Verfügung steht, hängt damit laut VIB im Wesentlichen davon ab, dass der prognostizierte Energieertrag erzielt wird und sich die Erlöse aus der Stromeinspeisung und der dagegen stehende Aufwand nebst der anfallenden Steuern nicht negativer entwickeln als im Verkaufsprospekt prognostiziert wird.
Dabei spielen laut VIB insbesondere das Windaufkommen am Standort der Windenergieanlagen, die technische Verfügbarkeit und die Leistungsfähigkeit der Anlagen, die Entwicklung der Betriebskosten (beispielsweise Instandhaltungs- und Versicherungskosten) und der Darlehenszinsen sowie anfallende Steuern eine entscheidende Rolle.
Sollten sich diese schlechter entwickeln als im Verkaufsprospekt prognostiziert, so würde sich dies laut VIB negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Liquidität der Emittentin auswirken. Dies kann zu geringeren, vollständig ausbleibenden oder verspäteten Auszahlungen an die Anleger sowie zu einem Teil- oder Totalverlust des von den Anlegerinnen und Anlegern eingesetzten Kapitals führen.
Die Emittentin hat 1 Million Euro im Rahmen eines Crowdinvesting eingeworben, über das ECOreporter in diesem Jahr ausführlich berichtet hat.