Ein Großauftrag aus Brasilien hat der Nordex-Aktie am Mittwoch wieder Rückenwind verschafft. / Foto: Unternehmen

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Nordex erhält Großauftrag aus Brasilien – personelle Veränderung an der Spitze belastet Aktienkurs

Der Windturbinenbauer Nordex hat einen Auftrag für ein Projekt im Umfang von 518,7 Megawatt (MW) in Brasilien erhalten. Die Nordex-Aktie erholte sich nach Bekanntgabe von den Folgen einer Neuigkeit aus dem Vorstand des Unternehmens.

Die Nordex Group wird den Windpark "Ventos de Santa Eugenia" im Nordosten Brasiliens mit 91 Turbinen des Typs N163/5.X ausstatten. Auftraggeber ist Statkraft Energias Renovéveis, die brasilianische Tochtergesellschaft von Europas größtem Produzenten erneuerbarer Energien, der norwegischen Statkraft. Über den finanziellen Umfang des Projekts wurden keinen Angaben gemacht.

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Der Park ist das bislang größte Windkraftprojekt von Statkraft in Südamerika. Der Auftrag umfasst auch einen Premium-Service-Vertrag über drei Jahre sowie die technische Unterstützung des Kunden über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Die Inbetriebnahme des Windparks ist für Anfang 2023 vorgesehen. Die Turbinen werden in einem optimierten Betriebsmodus von 5,7 MW geliefert und auf 120 Meter hohen Betontürmen errichtet.

"Wir freuen uns, dass sich Statkraft entschieden hat, ihren größten südamerikanischen Windpark mit unserer N163/5.X auszustatten. Mit der Turbinenvariante der Delta4000-Baureihe, die speziell auf mittlere und schwache Windbedingungen ausgelegt ist, kann Statkraft sauberen Windstrom zu geringen Stromgestehungskosten produzieren", erklärte Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex Group.

Für das Projekt produziert die Nordex Group die N163/5.X-Turbinen lokal. Die Betontürme werden ebenfalls in einem eigenen Werk nahe des Windparks hergestellt. Darüber hinaus bezieht Nordex auch die Rotorblätter aus Brasilien, um das Projekt mit einem maximalen lokalen Anteil zu realisieren.

Die N163/5.X wurde 2019 auf den Markt gebracht. Als Variante der Delta4000-Serie basiert sie auf dem Ansatz eines flexiblen Leistungsbereichs innerhalb der 5-MW-Klasse. Die Nordex Group hat für Statkraft bereits den 52,5-MW-Windpark "Baillie" in Schottland sowie den 23-MW-Windpark "Kilathmoy" in Irland errichtet und in Betrieb genommen.

Finanzvorstand geht vorzeitig

Am gestrigen Dienstag hatte Nordex hingegen weniger erfreuliche Neuigkeiten bekanntzugeben: Christoph Burkhard, derzeitiger Chief Financial Officer (CFO) von Nordex, wird seine Tätigkeit für das Unternehmen überraschend vorzeitig beenden und legt sein Vorstandsmandat zum 28. Februar 2021 nieder.

Burkhard will sich „neuen beruflichen Herausforderungen“ stellen, heißt es in einer Mitteilung von Nordex. Der genaue Grund für die Personalie ist unklar, das Unternehmen spricht von „persönlichen Gründen“.

Die Nordex-Aktie gab in der Folge im gestrigen Tradegate-Handel um bis zu 5,6 Prozent nach und schloss schließlich 3,4 Prozent im Minus bei 24,70 Euro.

Im Zuge der Nachrichten aus Brasilien erholte sich die Aktie heute im frühen Tradegate-Handel wieder und steht aktuell 3,5 Prozent zum Vortag im Plus bei 25,42 Euro (Stand: 13.1.2021, 9:14 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 30,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sich ihr Wert verdoppelt.

ECOreporter rät derzeit von einem Einstieg in die Nordex-Aktie ab: Kurstreiber sind weniger die letzten Geschäftsergebnisse als vielmehr optimistische Prognosen des Unternehmens und von Finanzanalysten.

Welche Windaktien ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Jahresrückblick: Die besten Windaktien 2020 – wo sich jetzt der Einstieg lohnt

Nordex SE:  ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655

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