Offshore-Baustelle von Orsted. In Großbritannien soll die Offshore-Industrie deutlich ausgebaut werden. / Foto: Ørsted

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Orsted und Maersk wollen Schiffsemissionen reduzieren

Ørsted, Weltmarktführer bei Offshore-Windkraft, und die zur A.P. Møller Mærsk-Gruppe gehörende Reederei Maersk Supply Service haben eine Partnerschaft gegründet, um eine innovative Ladeboje zu testen. Diese soll grünen Strom auf Serviceschiffe von Offshore-Windparks und möglicherweise auf eine Vielzahl von Seeschiffen bringen.

Die Boje kann verwendet werden, um kleinere batterie- oder hybrid-elektrische Schiffe aufzuladen und größere Schiffe mit Strom zu versorgen, sodass diese ihre Motoren abschalten können, wenn sie im Leerlauf liegen. Durch den Ersatz der fossilen Brennstoffe durch Ökostrom werden praktisch alle Emissionen während der Nutzung der Boje eliminiert.

Der Prototyp der Boje wurde von Maersk Supply Service entwickelt, während Ørsted für die Integration der Boje in das Stromnetz eines Offshore-Windparks verantwortlich ist. Die Ladeboje wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 getestet, sie soll dann nachts eines der Serviceschiffe von Ørsted mit Strom versorgen.

Nach praktischen Tests und der kommerziellen Inbetriebnahme hat die elektrische Ladeboje aus Sicht der Unternehmen kurz- bis mittelfristig ein beträchtliches Potenzial, einen positiven Beitrag zur Reduzierung der Emissionen für die maritime Industrie zu leisten. Dies soll durch die Einsparung von zehntausenden Tonnen Treibstoff geschehen, indem inaktive Schiffe in die Lage versetzt werden, ihre Motoren abzuschalten, den Energieverbrauch zu ersetzen und die Batterien mit erneuerbarer Elektrizität aufzuladen. Maersk will neben 5,5 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich Feinstaub, Stickstoff und Schwefeloxide einsparen.

Ørsted beabsichtigt, jegliches geistige Eigentum, das bei der Planung und Integration der Boje in die Offshore-Windenergieanlage entsteht, öffentlich zugänglich zu machen. Das Unternehmen will so das Aufnahmepotenzial dieser Innovation zur Kohlenstoffreduzierung im gesamten Offshore-Windsektor maximieren.

Die Ladeboje ist als Anlegestelle außerhalb von Häfen, in Offshore-Windparks und in der Nähe anderer Offshore-Anlagen einsetzbar. Darüber hinaus soll sie die Luftverschmutzung in Hafengebieten erheblich reduzieren.

Für die Demonstrationsphase des Projekts hat Maersk Supply Service einen der größten EUDP-Zuschüsse (Energy Technology Development and Demonstration Programme der dänischen Energiebehörde) im Jahr 2020 erhalten, der die Konstruktion und Demonstration der Energieboje mit 22 Millionen Dänischen Kronen (3 Millionen Euro) unterstützt. Der Dänische Seefahrtsfonds hat erste Unterstützung für die Konzeption des Projekts geleistet.

Die Ørsted-Aktie steht im Tradegate-Handel aktuell bei 134,55 Euro (Stand: 8.10.2020, 8:34 Uhr). Auf Monatssicht liegt die Aktie 12,4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 59,6 Prozent an Wert gewonnen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 62 ist die Aktie teuer. Welche Perspektive Ørsted hat, zeigte sich am gestrigen Mittwoch allerdings erneut in Großbritannien: Premierminister Boris Johnson will erreichen, dass bis zum Jahr 2030 alle Haushalte in Großbritannien mit Strom aus Offshore-Windparks versorgt werden. Die Corona-Pandemie soll als Katalysator für saubere Energie genutzt werden. Ein ECOreporter-Porträt von Ørsted finden Sie hier.

Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Windaktien-Überblick.

Ørsted A/S: ISIN DK0060094928 / WKN A0NBLH

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