Sono Group stellt Insolvenzantrag – Aktie verliert 11 %

Das Münchner Unternehmen Sono Motors hat nicht genug Geld, um die Kundenanzahlungen für das nie gebaute Solarelektroauto Sion zurückzuüberweisen. Auch Aktionäre müssen sich auf weitere Verluste einstellen.

Ungefähr 21.000 Menschen hatten Sono Motors als Anzahlung für den Sion insgesamt 44 Millionen Euro vorgestreckt. Um das Geld zurückzahlen zu können, suchte das finanziell angeschlagene Unternehmen in den letzten Monaten nach neuen Investoren.

Weil dies nicht gelang, stellte die Sono Motors GmbH jetzt beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung. Gleichzeitig reichte die in den USA börsennotierte Muttergesellschaft Sono Group N.V. einen Insolvenzantrag ein, ebenfalls mit dem Wunsch nach Fortführung des Geschäftsbetriebs in Eigenverwaltung.

Kunden werden vorerst kein Geld erstattet bekommen

Beide Gesellschaften sind nach Angaben des Managements überschuldet, und es droht die Zahlungsunfähigkeit. Die Schutzschirm- und Insolvenzverfahren sollen es Sono Motors ermöglichen, als Anbieter von Solartechnik für Autos und Busse weitermachen zu können.

Die Unternehmen weisen darauf hin, dass sie derzeit keine Schulden aus der Zeit vor der Antragstellung bedienen dürfen. Heißt: Wer Anzahlungen für den Sion geleistet hat, wird das Geld auf absehbare Zeit nicht wiedersehen. Scheitert die Restrukturierung von Sono Motors, sind hohe Verluste möglich, im schlimmsten Fall ein Totalverlust.

Für die Aktie der Sono Group sieht es ebenfalls nicht gut aus. Am gestrigen Montag ist der ohnehin schon stark eingebrochene Kurs um weitere 11 Prozent gefallen. Im Tradegate-Handel kostet die Aktie aktuell 0,20 Euro (Stand 16.5.2023, 8:36 Uhr). Im Jahresvergleich hat sie fast 94 Prozent an Wert verloren.

ECOreporter hatte bereits Anfang März auf eine Insolvenzgefahr bei der Sono Group hingewiesen. Die Redaktion rät seit dem Börsenstart von einem Einstieg in die Aktie ab.

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Sono Group N.V.:  ISIN NL0015000N74 / WKN A3C7QW