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Sono Motors: Wird das Solarauto Sion nie gebaut?
Der Produktionsstart des mit Solarzellen bestückten Elektroautos Sion hat sich in den letzten Jahren immer wieder verschoben. Jetzt droht das endgültige Aus. Tausende Kundinnen und Kunden haben bereits Anzahlungen geleistet – und sollen das Projekt retten, indem sie Geld nachschießen.
In einem am heutigen Donnerstag veröffentlichten YouTube-Video und in einer Unternehmensmitteilung erklärt Sono-Mitgründer Laurin Hahn, man habe es nicht geschafft, benötigte Finanzmittel aufzutreiben. Deshalb werde man das Projekt Sion möglicherweise beenden müssen. Dem Unternehmen bliebe dann noch sein weniger kapitalintensives Geschäft mit Solarlösungen für die Fahrzeuge anderer Hersteller.
3.500 Kunden sollen den vollen Preis vorab zahlen
Sono Motors hatte in der Vergangenheit schon häufiger Geldprobleme. Nun soll erneut die Fangemeinde des Sion dafür sorgen, dass es weitergehen kann. Das Unternehmen hat eine Frist bis Ende Januar 2023 gesetzt: Haben bis dahin nicht mindestens 3.500 Vorbesteller den kompletten ermäßigten Verkaufspreis von 27.000 Euro gezahlt, sei der Sion gescheitert. Bislang haben 21.000 Menschen eine Anzahlung von im Schnitt 2.000 Euro für das Solarauto geleistet.
Vor drei Jahren hatte Sono Motors mit einer Crowd-Kampagne Liquiditätslücken gestopft, 2021 mit dem Börsengang in New York eine Insolvenz abgewendet. Die Kassen waren jedoch immer schnell wieder leer. Auch neue Finanzierungsvereinbarungen mit der Privatbank Berenberg und eine Kapitalerhöhung über 40 Millionen Euro im April 2022 sorgten nicht für eine stabilere Liquidität.
Produktionsstart auf 2024 verschoben
In den ersten drei Quartalen 2022 erzielte die Konzernmutter Sono Group einen Verlust von 104 Millionen Euro. Sono Motors rechnet mittlerweile selbst bei einer erfolgreichen Finanzierung erst 2024 mit dem Beginn der Serienfertigung.
Die Aktie der Sono Group hat heute im Tradegate-Handel knapp 10 Prozent an Wert verloren und erreichte ein neues Allzeittief von 1,00 Euro. Auf Jahressicht notiert sie 91 Prozent im Minus.
ECOreporter hat bereits 2018 vor deutlichen Risiken bei Sono Motors gewarnt. Im Oktober 2021 wies die Redaktion vor dem Börsengang darauf hin, dass die Schwierigkeiten des Start-ups weiter aktuell sind. ECOreporter rät nach wie vor vom Einstieg in die Aktie ab.
Einen Überblick zur E-Auto-Branche finden Sie in unseren Dossiers Tesla, BYD, Lucid: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Karacho vor die Wand?
Sono Group N.V.: ISIN NL0015000N74 / WKN A3C7QW