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Vestas: Auftragseingang im vierten Quartal enttäuscht – Analysten senken Erwartungen
Der dänische Windanlagenbauer Vestas hat trotz eines Schlussspurts beim Auftragseingang für das vierte Quartal 2021 enttäuscht. Analysten senkten Kursziel und Ausblick für das Unternehmen.
Vestas gab in den letzten drei Tagen des Jahres Aufträge mit einer Leistungskapazität von 1.400 Megawatt (MW) bekannt, sodass sich der gesamte Auftragseingang im vierten Quartal auf etwa 2.000 MW belief. Ursprünglich hatte das Unternehmen für den Zeitraum von Oktober bis Dezember Aufträge im Volumen von 4.000 MW prognostiziert – allerdings im Dezember bereits erklärt, die Zahl nicht halten zu können. Viele Kunden würden Bestellungen aufgrund momentan hoher Preise nach hinten verschieben. Analysten zeigten sich dennoch enttäuscht.
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Der Negativtrend aus dem dritten Quartal setze sich mit dem vierten Quartal fort, erklärten etwa Experten des finnischen Finanzkonzerns Nordea. Wie bereits im Oktober in Aussicht gestellt, erklärte Nordea, seine Schätzung für den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei Vestas in 2022 um 20 Prozent zu senken. Auch die Aussichten für das EBIT 2023 würden um 12 Prozent nach unten korrigiert. Genaue Zahlen nannte Nordea nicht. Das Kursziel senkten die Finnen von 235 auf 230 Dänische Kronen, umgerechnet etwa 35 Euro.
Auch andere Beobachter befürchten, dass Vestas durch die niedrigen Auftragszahlen Marktanteile verlieren könnte. Dies würde dazu führen, dass der Konzern seine Preise grundsätzlich senken müsse, und so die langfristigen Aussichten negativ beeinflussen.
Der Konkurrenz weiter voraus
Die schwedische Großbank SEB befürchtet wiederum, dass bei Vestas Preiserhöhungen nicht ausreichen werden, um den Kostendruck auszugleichen. Zwar seien etwa die Stahl- und Harzpreise nach ihren jüngsten Höchstständen etwas gefallen. Es könnte aber einige Zeit dauern, bis sich das positiv auf Vestas auswirke.
Die Vestas-Aktie kostet im Xetra-Handel aktuell 26,21 Euro und ist 1,7 Prozent im Minus (Stand: 3.1.2022, 10:27 Uhr). Vergleichstag ist der 30. Dezember 2021, der letzte Handelstag des Vorjahres. Auf Monatssicht notiert die Aktie 9,3 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 32,3 Prozent an Wert verloren – allerdings befand sich der Kurs vor zwölf Monaten auch auf einem historischen Höchststand. Auf fünf Jahre gesehen ist die Aktie mehr als 118 Prozent im Plus.
ECOreporter sieht Vestas unter den börsennotierten Windanlagenbauern nach wie vor deutlich am besten aufgestellt und geht davon aus, dass der Konzern sich langfristig erholen wird. Vestas' großes Plus bleiben die vergleichsweise starken Margen – obwohl der Konzern seine EBIT-Marge mehrmals bis auf zuletzt 4 Prozent nach unten korrigieren musste, liegen die Dänen damit weiter deutlich vor der Konkurrenz, insbesondere dem deutsch-spanischen Konzern Siemens Gamesa.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2021 von aktuell 48 ist die Vestas-Aktie nach den hohen Kursgewinnen im Frühjahr 2021 und den reduzierten Gewinnerwartungen aktuell zwar zu teuer für einen Einstieg. Wer investiert ist, sollte seine Anteile aber halten.
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Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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Vestas Wind Systems A/S: ISIN DK0061539921 / WKN A3CMNS