Die Größe dieses ETFs beeindruckt – aber überzeugt er auch bei der Nachhaltigkeit? / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien, Fonds / ETF, ETF-Test

ETF-Test: Vanguard ESG Global All Cap ETF

Mehr als 5.800 Aktien von kleinen, mittleren und großen Unternehmen aus aller Welt: Der Vanguard ESG Global All Cap ist einer der größten ETFs am Markt. Doch wie grün kann ein derart umfangreiches Aktienpaket sein? Die ECOreporter-Analyse zeigt teils überraschende Ergebnisse.

Anbieter des ETFs ist die US-Investmentgesellschaft Vanguard. Mit rund 7 Billionen Dollar verwaltetem Vermögen gehört Vanguard zu den größten Fondsmanagern der Welt. Der Konzern legt das Geld der Kundinnen und Kunden in seiner Investmentsparte auch in fossile Energie, Atomkraft und Rüstung an.

Im Dezember vergangenen Jahres verließ Vangurad die Net Zero Asset Managers Initiative, ein Bündnis aus 300 Vermögensverwaltern weltweit, das sich dafür einsetzt, bis 2050 die Klimagasemissionen auf null zu reduzieren. Vanguards Motive dürften politischer Natur sein: In den USA haben von den Republikanern regierte Bundesstaaten 2022 Milliardensummen von Vermögensverwaltern abgezogen, wenn diese Nachhaltigkeitsziele formuliert hatten. Im politischen Rechtsaußen-Lager gilt so etwas als Verbreitung "grüner Ideologie".

Finanzen/Risiko

Der ETF startete im März 2021. Da er noch keine drei Jahre am Markt ist, erhält er von ECOreporter keine Finanznote.

Hier finden Sie den aktuellen Kurs des ETFs bei ECOreporter und Details zur Wertentwicklung

Die Jahresgebühren sind mit 0,24 Prozent auf dem Niveau vergleichbarer ETFs. Die Wertschwankungen dürften aufgrund der Größe des ETFs mit mehr als 5.800 Aktien überschaubar bleiben. ECOreporter empfiehlt eine Haltedauer von mindestens fünf, besser sieben Jahren.

Nachhaltigkeitskonzept

Der ETF investiert in 5.843 Aktien sowohl von kleinen und mittleren Unternehmen als auch von großen Konzernen aus Industrie- und  Schwellenländern weltweit. Das Nachhaltigkeitskonzept besteht darin, dass der ETF Ausschlusskriterien für Geschäftsbereiche formuliert, die vom Anbieter als kritisch eingestuft werden.

Mit seinem Verfahren bildet der ETF einen Index des britischen Indexanbieters FTSE Russell ab, einer Tochter der Londoner Börse (London Stock Exchange Group). Für die Auswahl und Bewertung der Aktien ist FTSE Russell verantwortlich.

Ausschlusskriterien

Der ETF investiert nicht in Unternehmen, die in Geschäfte mit geächteten und konventionellen Waffen involviert sind. Ebenso ausgeschlossen sind etwa Atomkraft und die Stromerzeugung aus Öl, Kohle oder Gas sowie die Herstellung von Tabakwaren.

Für kritische Geschäftsbereiche wie Pornografie, Glücksspiel und Alkohol gelten Umsatzschwellen. Außerdem gilt ein Unternehmen auch dann als involviert in einen Geschäftsbereich, wenn es mindestens 50 Prozent der Anteile an einem anderen Unternehmen hält, das in einem von Ausschlusskriterien betroffenen Geschäftsbereich aktiv ist.

Keine Begrenzungen gibt es etwa für die Förderung von Öl, Gas und Kohle, Pipelinebau- und betrieb oder Ölraffination. Explizit nicht betroffen von den Ausschlusskriterien sind Finanzkonzerne, auch wenn sie in Rüstung, Waffen und fossile Brennstoffe investieren und entsprechende Unternehmensanteile halten.

Eine vollständige Liste der Ausschlusskriterien finden Sie im Premium-Bereich.

Wie nachhaltig ist dieser ETF?

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